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Knisterkerzen knistern wirklich

  • Autorenbild: Die Schönfärberin
    Die Schönfärberin
  • 17. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Jan. 2022

Die Adventszeit steht tatsächlich schon wieder direkt vor der Tür und trübe, neblige Tage, an denen es gar nicht richtig hell wird und die Seele Kerzenlicht besonders gut brauchen kann, gab es schon im November genug. Deshalb gibt es heute noch schnell eine einfache Anleitung für die Herstellung von "Knisterkerzen". Warum die so heißen? Wenn sie abbrennen, knistert der Holzdocht tatsächlich gemütlich vor sich hin, während er sein warmes Licht spendet. Am Ende des Beitrages gibt es eine kleine Hörprobe.


Die im letzten Beitrag angekündigte Verlosung muss nun aber doch noch ein paar wenige Tage warten, aber beim nächsten Mal gibt es etwas Hübsches zu gewinnen - versprochen!


Auf Knisterkerzen stieß ich vor einiger Zeit irgendwo in den Weiten des im world wide web und die Neugier war geweckt, ob es tatsächlich funktionieren könnte, Kerzen mit einem Holzdocht auszustatten. Für die Herstellung eines Weihnachtsterns hatte ich bereits mehrere Packungen Bastelstäbchen gekauft. Sie sehen so aus, wie die Spatel, die der Arzt verwendet, wenn er uns mit einem "Machen Sie mal Aaaah" tief in den Hals schaut.


Bei uns gab es die bei TEDI, so einem Billigheimerladen oder, in kleiner und schmaler, im 1-Euro-Shop, in dem seit Corona alles 1,10 Euro kostet. Oder z. B. auch hier. Die kleinen sehen aus wie die Holzstäbchen von Eis am Stiel. Wenn man also keine separat bekommt, spendiert man der Familie oder den Arbeitskollegen einfach eine Großpackung Magnum, Nogger oder Capri, natürlich mit der Bedingung, dass die Stiele brav zurückgegeben werden. Verwunderte Blicke sind da schon mal garantiert! Selber futtern geht natürlich auch, die Bikinifigur braucht man ja erst wieder in einigen Monaten.


Die Stäbchen gründlich abwaschen, falls sie vom Eis kommen, und gut trocknen lassen (wichtig!) und dann kann es losgehen. Sie werden zunächst in Olivenöl eingelegt. Es sollten mindestens 24 Stunden sein, ich habe sie sogar drei Tage liegen gelassen, damit sie sich richtig gut vollsaugen. Ob anderes Öl auch geht, weiß ich nicht, vermutlich schon, Olivenöl funktioniert jedenfalls sehr gut.


Als nächstes wurden alle Kerzenreste zusammengesammelt und in eine Blechdose gesteckt, welche dann wiederum in einen Topf mit kochendem Wasser gestellt wurde, bis das Wachs komplett flüssig war. Die alten Dochte habe ich dann mit Hilfe von chinesischen Essstäbchen herausgefischt.


Wichtiger Tipp: Man sollte das Wachs auf keinen Fall direkt in einem Topf schmelzen, denn das macht eine riesige Sauerei. Die Reste sind schwer aus dem Topf herauszubekommen und kleben im Zweifel dann auch noch in der Spüle fest. Eine Dose kann man anschließend getrost entsorgen oder, so wie sie ist, für die nächste Runde Kerzenherstellung aufbewahren.


Zwischenzeitlich werden die Gläser vorbereitet, hier kamen einfache Schraubgläser zur Anwendung. Dazu habe ich ein geöltes Holzstäbchen halbiert und um die Gläser drei Runden Paketschnur gewickelt. Gut gehen auch zwei einfache Haushaltsgummis, sofern vorhanden. Zwischen die Schnur wird dann das Stäbchen möglichst gerade hineingesteckt.


Nun nur noch das flüssige Wachs vorsichtig auffüllen und warten bis es erkaltet ist.


Anschließend muss man noch den Holzdocht etwa kürzen, so dass er nur einen knappen Zentimeter über die Oberfläche ragt. Das funktioniert mit einer Kneifzange ganz gut, allerdings habe ich festgestellt, dass es bei den schmalen Gläsern, schwierig zu handhaben ist, da man nicht tief genug in das Glas hineinkommt. Also deshalb entweder breitere Gläser verwenden oder das Wachs sehr hoch auffüllen.


Nun kam der Test, ich war gespannt: Würde der Docht wirklich brennen? Ja, das tut er tatsächlich und er knistert auch! Ich musste ihn zunächst zweimal wieder anzünden, aber seitdem brennt die Kerze zuverlässig und auch sehr lange und ergiebig. Also nicht gleich aufgeben, wenn er zunächst wieder ausgeht.


Mit ein bisschen hübschem Band umwickelt und einer Packung schöner Streichhölzer - die auf dem Bild sind vom großen Schweden - wird ein nettes Mitbringsel daraus. Ich mag da ja am liebsten Sachen, die man ge- und verbrauchen kann und nicht beim Empfänger jahrelang verstauben oder ihr schnelles Ende im Mülleimer finden. Wenn man den Deckel des Glases mitverschenkt, kann dieses anschließend auch noch verwendet werden. Wenn das mal nicht Nachhaltigkeit par excellence ist.


Um Lust aufs Nachbasteln zu machen, kann man hier schon mal hören, wie die Kerze beim Abbrennen wie ein Minikaminfeuer knistert (Ton anstellen!). Ich finde, sie hat ihren Namen wirklich verdient!






Meine Tipps und Informationen sind grundsätzlich keine Werbung im rechtlichen Sinne, da ich dazu weder aufgefordert wurde, noch eine Bezahlung oder sonstige Gegenleistung dafür erhalte!

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