Wünsch dir was!
- Die Schönfärberin
- 11. Dez. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Schenken ist etwas sehr Schönes, aber manchmal ist es auch keine ganz einfache Angelegenheit. Um einen herum haben alle schon längst ihren Hausstand eingerichtet. Dekorationsartikel sind ausreichend vorhanden, die Büchergalerie platzt aus allen Nähten und die CD-Sammlung ist bereits sehr umfangreich.
Auch deshalb schenke ich mittlerweile gerne gemeinsame Zeit. Der Freundin in Form eines Kinobesuchs mit einem anschließenden, kühlen Aperol Spritz oder einen Gutschein für ein Essen beim Lieblingsitaliener. Dieser hängt dann vielleicht auch mal an einem Glas der selbstgemachten Tomatensauce, über deren Herstellung ich hier schon mal berichtet habe.

Auch bei meinen Kindern kam irgendwann eine Zeit, in der ich mich schwertat, etwas zu finden, von dem ich wirklich sicher wusste, dass es cool genug war, um Gnade vor kritischen Teenager-Augen zu finden. Meine Frage nach Weihnachts- oder Geburtstagswünschen wurde dann auch oft mit "Shoppen gehen" oder "Einen Gutschein" beantwortet.
So sehr ich verstehen konnte, dass sie sich in einem gewissen Alter die Dinge gerne selbst aussuchen wollen, so sehr widerstrebte es mir aber auch, nur einen Umschlag mit ein paar Scheinen zu überreichen.
Das Wichtigste an einem guten Geschenk ist für mich nämlich nicht der materielle Wert. Es wird dann besonders wertvoll, wenn man erkennen kann, dass man sich Gedanken und vielleicht auch etwas Mühe gemacht hat, dem Beschenkten eine Freude zu machen. So fing ich an, kleine Symbole für die Erfüllung der ausgesprochenen Wünsche zu basteln und die kamen tatsächlich richtig gut an.

Einmal waren bei meiner Tochter ein Sommerkleid und passende Sandaletten die Objekte der Begierde und so entstand mit einigen alten Barbiekleidern, -bügeln und -schuhen vom Flohmarkt, Pappe, einem Schaschlikstäbchen und Heißkleber ein Gutschein dafür.

Gewünschtes Reisegeld für den London-Trip kam in einer dazu passenden Spardose daher, in der sich bis zur Abreise noch ein paar mehr Kröten sammeln ließen. Das Köfferchen, das ich dazu noch als Miniaturausgabe gebastelt hatte, findet sich leider nicht mehr. Es gibt aber noch ein Foto davon. Darin befanden sich noch ein paar weitere Geldscheine, die ich zu Hemden gefaltet hatte.


Wer gerne malen wollte, wie Bob Ross - das ist der mit der sanften Stimme und den "happy little clouds" - bekam zum Geburtstag einen Malkurs für diese spezielle Technik geschenkt. Überreicht als Malerpalette mit passendem Equipment. Die Videos von Bob Ross sind übrigens sehr zum Erlangen von Tiefenentspannung vor dem Schlafengehen zu empfehlen, egal ob man sein Endprodukt nun mag oder nicht.

Mithilfe einiger zusammengeklebter Miniatur-Tütchen der später angesteuerten Läden entstand ein weiterer Gutschein für eine kleine Einkaufstour.

Das "Bastel-Gen" habe ich ganz offensichtlich von meiner Mutters Seite bekommen, denn dieses Kästchen unten auf dem Bild bekam ich selbst von ihr einmal geschenkt.

Es enthielt damals einen Einkaufsgutschein für den Baumarkt - da könnte ich mich tatsächlich stundenlang herumtreiben - und nun schlummern darin alle Gutscheine, die mir meine Kinder so im Laufe der Jahre zu Muttertagen gebastelt hatten, als sie noch klein waren. Von "Ein Tag garnich schtraiten", "10 x den Tisch däcken", "Was repararieren" bis hin zu "Kostenlosen (!) Schultermassagen" ist so ziemlich alles dabei, was das Herz so begehrt. Eigentlich sollte ich bei Gelegenheit mal nachfragen, ob sie noch gültig sind ;).

Aber auch ohne viel Bastelei finden sich schöne Möglichkeiten, einen Gutschein in besonderer Weise zu gestalten: Von lieben Freunden bekam ich zu einem besonderen Geburtstag einen Kurs für Möbelrestauration geschenkt. Die Idee allein fand ich schon super, aber als ich das mir überreichte Päckchen öffnete, entdeckte ich darin ein klitzekleines Schränkchen und einen Werkzeugkasten in Miniaturformat als Symbol für das Präsent. Sie sind eigentlich zur Ausstattung eines Puppenhauses gedacht und erinnern mich bis heute an diesen Tag.
Das Tolle ist, sich einen schönen oder lustigen Gutschein zu überlegen und zu gestalten, macht nicht nur dem Beschenkten Freude, sondern auch immer dem, der ihn herstellt. Und wenn man einmal angefangen hat, den Ideen freien Lauf zu lassen, wird es irgendwann ganz einfach, selbst mit zwei linken Händen, ganz bestimmt!
Meine Tipps und Informationen sind grundsätzlich keine Werbung im rechtlichen Sinne, da ich dazu weder aufgefordert wurde, noch eine Bezahlung oder sonstige Gegenleistung dafür erhalte.
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